Anreise und Unterkunft

Menschen mit großer Flugangst sollten nicht am Fenster sitzen, der Anflug ist ungewöhnlich und von oben sieht die Landebahn doch sehr klein aus, aber bisher haben es alle geschafft dort gut runterzukommen 😅.

Und hier gleich unser erster Tipp. Wer mal in einem romantischen Hotel inmitten blühender Vegetation wohnen möchte, sollte sich mal das Hotel "Quinta Splendida" in der Nähe von Canico de Baixo ansehen. Traumhafter kann man nicht wohnen. Nicht direkt am Meer, aber die meisten mieten sich auf Madeira ohnehin einen Mietwagen, der auch zum Hotel gebracht und wieder abgeholt wird (zumindest, wenn man bei Eurocar mietet).

Die Insel selbst verfügt über ein ausgezeichnetes Straßennetz und man kommt gut zurecht. Wir haben die Insel mit dem Mietwagen in allen Himmelsrichtungen erschlossen und dabei traumhafte Landschaften gesehen.

Funchal, die Hauptstadt

Die Hauptstadt Funchal bietet für jeden etwas. Besonders gut gefielen uns der grüne und der Fischmarkt Mercado. Auf dem Fischmarkt kann man den Espada, den schwarzen Degenfisch finden.  Er kommt nur im Meer bei Madeira vor. Er schmeckt unglaublich gut und wird in fast jeder Gaststätte nach den alten Rezepten zubereitet. Hinter dem Markt liegt die sehenswerte Altstadt mit landestypischen Gasthöfen. Manchmal hört man aus diesen Häusern einen Fado, die etwas schwermütige Musik der Portugiesen.

An der Avenida do Mar im Yachthafen lag die "Vagrant", sie gehörte einst den Beatles war bei unserem Besuch ein Restaurant. Leider ist die Yacht 2013 bei einem Sturm im Hafen Canical gesunken.

Natürlich kann man, wie im Mutterland Portugal auch, jede Menge Kirchen besichtigen.

Sehr schön ist auch der tropische Garten auf dem Monte. Wenn man nicht mit dem Fahrzeug dort hoch will kann man auch die Seilbahn nehmen. Das hat auch noch den Vorteil, dass man von dort oben mit dem Korbschlitten wieder runterfahren kann. Das ist ein Erlebnis der besonderen Art.

Das Hochland

Wer etwas außergewöhnliches sehen will, sollte mit dem Fahrzeug zum Pico do Areiro auf 1818 Meter hoch fahren. Die Fahrt ist atemberaubend, besonders wenn man durch die Wolkendecke fährt. Am Fahrbahnrand stürzen kleine Wasserfälle herunter. Wenn man dann über den Wolken ist hat man einen super Ausblick. Die Wolken liegen unter einem wie Watte. Auf dem Pico gibt es eine kleine Pousada in der man sich stärken kann.

Der Süden

Erschließt man den südlichen Teil kann man die Autobahn ER 101 nehmen, wohlgemerkt man kann. Die Autobahn geht durch unzählige Tunnel, das man denken könnte man fährt durch einen Schweizer Käse. Schöner ist natürlich die Küstenstraße von Funchal bis nach Camara de Lobos. Folgt man der Küstenstraße kommt man an das zweithöchste Kap Europas, dem Capo Girao mit stolzen 550 Metern Höhe. Wer dort runtersieht sollte schon schwindelfrei sein. Wer möchte, kann dann noch auf der alten Küstenstraße bis ganz in den Westen der Insel fahren. Ein Naturerlebnis ist das allemal. Man fährt ständig Serpentinen rauf und runter, durch Tunnel und über Brücken. Servolenkung wir danken dir!

Der Norden

Auf der 101, die um ganz Madeira an der Küste entlang geht, kommt man nach Porto Moniz. Dort ist es etwas kühler und rauer als im Süden. Die Straße führt immer weiter an der Küste entlang bis man irgendwann in Santana ankommt. Dort findet man die typischen kleinen Fischerhäuschen im Finnhüttenstil. Ein paar sind noch von älteren Einheimischen bewohnt und gegen ein kleines Trinkgeld kann man auch mal in die Häuschen sehn und einen Kaffee mit den Besitzern trinken. Alles darin ist sehr einfach, sehr klein aber gemütlich.

Der Osten

Im Osten gibt es die herrlichen Steinstrände mit den fast roten, ockerfarbenen Steinspitzen. Die erreicht man über einen halbstündigen Fußweg. Wer im Osten unterwegs ist sollte sich unbedingt mal eine Landung auf dem Airport ansehen. Die 101 geht direkt am Landebahnbeginn vorbei und die Flieger sind beim Anflug gute 50 Meter über den Köpfen.

Das Landesinnere

Für Wanderer sind die Levadas ein tolles Erlebnis. Das sind künstliche kleine Wasserläufe, die das Wasser aus den Bergen über ein natürliches Gefälle in die Ebenen bringen. Sie laufen, je nach Schwierigkeitsgrad, mal gemütlich durch die Landschaft, können aber auch mal ganz steil am Abhang entlang führen, oder in kleinen begehbaren Tunneln verschwinden um dann an deren Ende wieder den Blick auf eine andere fantastische Landschaft frei zu geben.

Sehr schön ist auch eine Tour mit Auto auf der 107 nach Curral das Freiras. Dieser Ort liegt total versteckt in einem kleinen Tal umgeben von einigen 1400m hohen Bergen.

Wer gewohnt ist immer nur 7 Tage zu verreisen, wird es nie schaffen die Insel richtig kennenzulernen. Viele, die auf Madeira waren, kommen immer wieder. Dem können wir uns nur anschließen.