Was kann man über Schottland nach unseren ersten beiden Reisen noch berichten? Die dritte Reise sollte uns zu den von uns gekürten Highlights führen ohne dabei in Reisestress zu verfallen. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt wie viele Highlights es dort gibt, die man unbedingt gesehen haben sollte. Also haben wir uns entschieden, dass unsere Ziele in Schottland eine Mischung aus Neuem und den schönsten Strecken und Destinationen aus unseren ersten beiden Reisen bestehen sollte. Wie bereits vorher geben wir zu den Zielen wieder die Mapcodes an, die hervorragend auf TomTom- und Garmin-Geräten ohne die Eingabe von Straßen, Kreuzungen o.a. ans Ziel führen. Eine Beschreibung zu den Mapcodes findet ihr auf www.myhighlands.de, eine im übrigen hervorragende Seite, die auch uns viele Tipps zur Reise gab. Dafür schon mal vielen Dank an den Betreiber der Seite Stephan Goldmann.

Wir haben, wie schon vorher, auf das kleine Reisebüro "British Link Tours" gesetzt und haben dies auch diesmal nicht bereut. Zwischenzeitlich kennen wir das Ehepaar Link auch persönlich. Von einem B&B-Inhaber haben wir aber gehört, dass das Ehepaar sich aufgrund seines Alters langsam zur Ruhe setzen möchte. Das wäre sehr schade, andererseits aber auch verdient! UPDATE: Hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen.

Die Reise

Als B&B-Unterkünfte wählten wir diesmal die Städte Edinburgh, Pitlochry, Ballater, Dufftown, Inverness, Fort William und Callander aus. Von diesen Zielen aus kann man viele andere Sehenswürdigkeiten ohne lange Strecken hervorragend anfahren oder auch mal spontan umplanen.

Edinburgh

Diesmal wollten wir die Hotspots der Touristen nur kurz streifen und uns mal das etwas ruhigere Edinburgh anschauen. Unser Interesse fiel dabei auf den "Water of Leith Walkway", ein ruhiger Spazierweg am Flüsschen Leith entlang. Wenn man den Weg aus Richtung Westen läuft, kommt man auch sehr schön in die Altstadt mit Castle, Grassmarket, Princes Street und George Street und, und, und. An der Waverly Bridge haben wir eine Sightseeing-Tour gebucht. Dabei sollte man sich die Werbeaushänge anschauen, denn die Konkurrenz ist groß. Wir haben diesmal den Anbieter "Majestic Tour" genommen, der die größte Tour fährt. Aussteigen, besichtigen und wieder Einsteigen - kein Problem. Die Tour führt auch nach Leith zur königlichen Yacht "Britannia". Kopfhörer sind inklusive und die Technik im Bus liefert auch mehrere Sprachen zur Auswahl. Unser B&B haben wir bei Oleander buchen lassen.

Pitlochry

Auf der Fahrt sollte man das kleine Städtchen Aberfeldy einplanen. Aberfeldy ist wirklich sehenswert. Wir sind wieder in der "Watermill" eingekehrt, ein Buchladen mit angeschlossenem Cafe und sehr gemütlich. Pitlochry selbst ist ein umtriebiges Städtchen mit der ehemals kleinsten Destillery Schottlands Edradour (V0.0TZB). Das wir dort eine Verkostung machten, war selbstverständlich. Eine Führung in deutscher Sprache ist möglich, da es zwei Angestellte aus Deutschland gibt. Anschließend füllten zwei Flaschen unsere Reisetasche. In D kann man den Whiskey auch kaufen, aber nur die 10jährige Grundausführung. Die Auswahl im Shop ist viel größer!

Wer mag, kann einen schönen Spaziergang zur Staumauer mit angeschlossener Lachstreppe machen. Einen großen Lachs haben wir bei seiner Wanderung zum Laichplatz dort auch gesehen.

Von unserem B&B Tir Alluin in Pitlochry aus erreicht man das Blair Castle (JBVT.8SY) mit dem Auto in einer 1/4-Stunde. Sehr sehenswert.

Ballater

Auf dem Weg dorthin liegt das Braemar Castle (W0.D5G5) und etwas weiter östlich an der A93 findet man das Balmoral Castle (W7.BGM5), das die königliche Familie im Sommerurlaub nutzt. Ist immer einen Besuch wert. Balmoral selbst ist ein kleines typisches schottisches Städtchen.

Von Ballater aus erreicht man östlich die kleine Hafenstadt Stonehaven. In der Nähe befindet sich das geschichtsträchtige Dunnottar Castle (XK.3ZT7). Das ist ein must see. Unser B&B in Ballater war die Inchgeal Lodge.

Dufftown

Wenn man durch die Highlands Richtung Dufftown fährt sollte man eine Pause an der Gairnshiled-Bridge einplanen (W9.71NF) - eine einmalige Brücke in einer einmaligen Landschaft. In Dufftown haben wir im gemütlichen B&B Gowanbrae Station gemacht um eines der größten Highlandgames zu besuchen. Es ist schon phantastisch, wenn mehrere Pipe-Vereinigungen mit insgesamt 250 Musikern in die Games einmarschieren! Man glaubt nicht, was diese Menge an Dudelsäcken in Verbindung mit den Drums für einen Lautstärkedruck erzeugen können. Man sollte aber mindestens ein halbes Jahr vorher seine Unterkunft reservieren, denn an den Tagen vor, während und nach den Games ist mächtig was los in dem Städtchen. Die Übergangszeit kann man ja mit einer Besichtigung der Glenfiddich- oder der Balvenie-Distillery verbinden.

Inverness

Auf der Fahrt von den Highlands nach Inverness haben wir einen Abstecher zum Cawdor Castle (J8NT.ZX0) gemacht. Dort waren wir zwar schon einmal, aber da hat es herrlich geregnet. Diesmal passte das Wetter. Einigermaßen Wetter braucht man deshalb, weil zum Castle ein wunderbarer Garten gehört.

In Inverness konnten wir wieder des sehr schöne B&B Glencoe buchen. Von dort kommt man nach einem kleinen Fußmarsch gut in die City, notfalls geht in der Nähe auch ein Bus. Einen guten Ausblick hat man vom Castle View Point (H8YY.TLZ).

Von Inverness aus fährt man ca. 85 km nördlich zum Dunrobin Castle (7MM.Q6B). Ein herrliches Castle mit einer unglaublich schönen Inneneinrichtung und einem phantastischen Garten. Zweimal am Tag finden dort auch Flugvorführungen eines, auch aus dem TV bekannten, Falkners statt.

Auf der Rückfahrt kann man zu den Falls of Shin (H7HP.7KC) abzweigen. Wenn man Glück hat, sind dort Lachssprünge sehen. Etwas oberhalb der Fälle befindet sich eine gastronomische Einrichtung in der man sich stärken kann.

Fort William

Vom nördlichsten Punkt unserer Schottlandrundreise muss man irgendwann auch mal wieder südlich fahren. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Die wohl am meisten gewählte ist die Fahrt am westlichen Ufer des Loch Ness Richtung Fort William. Auf der Fahrt dorthin liegt am Loch Ness das Touri-Highlight Urquhart Castle (H9DC.8J0). Etwas ruhiger geht es an der Schleusentreppe in Fort Augustus zu. Die 5 Schleusen überwinden einen Höhenunterschied von 13m. Zu den Schleusen gehört eine schwenkbare Straßenbrücke.

In Fort William haben wir wieder im Torlinnhe B&B gebucht. Dies liegt zwar etwas außerhalb, hat aber einen wunderbaren Blick über das Loch Linnhe.

In Fort William beginnt die aus den Harry Potter-Filmen bekannte Dampflokstrecke des Jacobite-Steam-Train nach Mallaig. Dessen Strecke führt auch über das berühmte Glenfinnan-Viadukt. Wer dort kurz vor Überfahrt des Zuges einen Parkplatz ergattern will, sollte Ruhe, Ausdauer und Zeit mitbringen. Das schönste Fotomotiv hat man oberhalb des westlichen Teils auf einem Berg wenn der Zug Richtung Mallaig fährt.

Mallaig selbst ist ein schönes kleines Fischerstädtchen und Ausgangspunkt einer Fähre zur Insel Skye. Die wollten auch wir mit dem Auto spontan nutzen, aber man muss schon Wochen vorher reservieren um ein Fährticket zu bekommen. Als Wanderer ohne Auto geht das.

Callander

Von Fort William nach Callander kommt man an herrlichen Gebirgsmassiven vorbei, eben Natur pur. Eines der Wahrzeichen auf der Strecke sind die Three Sisters oberhalb des Meeting of three Waters (GC23.GKN). Die Fahrt führt immer höher; wie hoch erkennt man an der Skiabfahrtstrecke im Glencoe Mountain Resort mit seinen Skiliften (GCG5.TRW).

In Callander bezogen wir das Anfield Guest House, wie bisher alle unsere B&B's auch top.

Die schöne Stadt Callander war Ausgangspunkt für unsere Tour zum Loch Kathrine (0S.C71G). Auf dem Loch fährt ein Dampfschiff, die Rundreise damit auf dem Loch dauert ca. 2,5 Stunden. Beliebt ist das Schiff auch deshalb, weil es Fahrräder mitnimmt, mit denen dann die Sportlichen unter uns am Ufer des Lochs entlang wieder zum Ausgangspunkt zurück radeln können. Am Parkplatz kann man dazu auch Fahrräder leihen. Leider fährt es z.Zt. wegen Grundüberholung nicht.

Von Callander aus besuchten wir das Stirling Castle (1C.L7F9) eine mächtige Burg ähnlich dem Edinburgh Castle.

Auf unserer Rückfahrt zum Airport Edinburgh besuchten wir noch das Falkirk-Wheel, eine beeindruckende Ingenieurleistung für ein Schiffshebewerk. Mit einem Ausflugsboot kann man sich auch mal heben und senken lassen um das Ganze in Aktion zu erleben.

Die Rückgabe des Leihwagens am Airport verlief ohne Probleme, man sah dem Renault Capture die 1250 Meilen-Strecke nicht an.