Bei unserer 4. und längsten Schottlandreise wollten wir den viel beschriebenen und gerühmten Nordteil, über die North500 bereisen. Aufgrund der in 2022 unsicheren Anreise und der ebenso unkalkulierbaren Mietwagensituation haben wir uns für die Reise mit eigenem  Fahrzeug  entschieden. Ab Amsterdam-Ijmuiden fährt täglich eine Nachtfähre ab 17.00 Uhr bis Newcastle wo sie am frühen Vormittag ankommt. Buchen sollte man die Fähre frühzeitig, in der Vor-und Nachsaison sollte da ein Monat im vorab reichen, in der Saison noch früher.

Die ca. 120 km bis zur schottische „Grenze“ lässt sich über die A1 mit einem Halt am Bamburgh Castle (Mapcode s. Beschreibung auf Schottland 2019  J3HL.YF) die Fahrzeit gut gestalten.  Unser nächstes Ziel war dann die idyllische Preston Mill (2X.VJBC) die schon zu Schottland gehört.

Edinburgh

In Edinburgh haben wir die bisher ungesehenen Ziele und die üblichen Touristenziele angelaufen. Gut parken kann man im Parkhaus Princess Exchange Carpark (8LJ.LC). Preis für 6-10 Stunden 12 Pfund. Die Highlights sind dann gut zu Fuß erreichbar. Über die Pub-Straße Grassmarket und die Cowgate kommt man leicht zum Holyrood House und den Carlton Hill. Von dort hat man dann die freie Auswahl in die belebte Innenstadt zur Princess- und George Street, zum Castle oder in die ruhigere Ecke zum Dean Village zu laufen. Auf allen Strecken gibt es die unterschiedlichsten Pubs für Zwischenstopps.

 Loch Lomond

Auf der Strecke liegt in Falkirk das sehenswerte Callander House (1K.VCNM). Technik Interessierte werden auf jeden Fall das Falkirkwheel besuchen, dass wir aus unseren anderen Reisen in  Schottland aber schon kannten. Sehenswert ist in der Nähe das Loch Katrine, auf dem leider wegen einer umfangreichen Reparatur das historische Dampfschiff „Sir Walter Scott“ nicht mehr fährt. Ein Top-Fotospot ist Devil’s Pulpit (0S.RY44). Sehr zu empfehlen sind rutschsichere Schuhe, da man durch stark abfallendes Gelände, das meist sehr glitschig  ist, laufen muss. Der Fotospot mit seinen überwältigenden Farbspielen entschädigt dann für die Anstrengungen reichlich.

Das Loch Lomond sieht man wegen der dichten Uferbotanik an der Westseite fast nicht. Eine Bootsfahrt zeigt da schon mehr.

Isle of Mull

Von Oban aus haben wir eine Fähre zur Insel Mull vorgebucht. Da wir Mull bereits aus unseren anderen Reisen kannten, haben wir den Aufenthalt auf einen Tag begrenzt. In der Hauptstadt Tobermory mit den schönen bunten Häusern kann man Stunden verbringen. Mit der Fähre kommt man in Richtung Craignure am imposanten Duart Castle vorbei, für ein Teleobjektiv kein Problem. Wir haben uns zu einer Rundreise durch die fantastische Natur im Nordteil der Insel entschlossen. Die Fähre am Abend brachte uns dann nach Oban zurück.

Nach Fort William

Diese Tour ist gespickt mit wunderschönen Fotospots. Wir empfehlen auf jeden Fall die A85 zu nehmen. Auf der Strecke liegt  die St. Conans Kirk (00.14KN). Dieser sollte man unbedingt einen Besuch abstatten. Der Innenraum ist sehenswert, farbige Bleiglasfenster, die Sitze der gehobenen Familienclans mit den unterschiedlich gewebten Karos der Tartans. Interessant sind auch die Kleinigkeiten im und am Gebäude. Wasserspeier können auch mal Hasenköpfe sein!

Der nächste Stop könnte das Kilchurn Castle (02.06RH) mit Blick auf Loch Awe sein. Ein Geheimtipp ist in Inverlochy auf die B8074 zu wechseln, sie ist zwar nur eine Single Road , läuft aber 17 km am Wasser und den Wasserfällen im Glen Orchy entlang. Weitere Fotospots sind Loch Tulla Viewpoint (GCMC.C3D), Lochan na h-Achlaise Viewpoint (GCN8.PCQ), Loch Ba Viewpoint (GCM7.XTB). Nicht verpassen sollte man den Abzweig (GCC4.3YH) ins Glen Etive, 007 James Bond in Skyfall lässt grüßen. Dort, wo die Filmszene mit Blick ins Glen gedreht wurde, findet man eigentlich immer Fans. Sie liegt hier (GCC4.MWZ  56.647827, -4.865882).

Danach geht es in die wundervolle Natur des Glencoe. Ich könnte wetten, dass ihr an jedem Ausblick anhaltet um zu genießen oder ein Foto zu schießen. Wir kamen jedenfalls ziemlich spät am B&B in Fort William an.

 Zur Insel Skye

Wir fahren zur Fähre von Malleig nach Armadale, (diese sollte man von Deutschland aus vorbestellen - www.calmac.co.uk). Auf der Strecke liegt das seit den Harry-Potter-Filmen bekannte Glenfinnan Viadukt (DBZK.0R2). Wenn der Zug um 10:50 Uhr das Viadukt erreicht, sind bereits alle Fotospots besetzt, ebenso die Parkplätze.

Auf Skye gibt es dermaßen viele Fotospots, die wir hier nur mal kurz anreißen wollen:

Dunvegan Castle und Gärten (B941.675) – sehr schönes Castle und Gärten

Neist Point (99N2.MT2) – Leuchtturm in sehr schöner Landschaft

Old Man of Storr (C85X.3YX) – Felsnadel zum Hinwandern

Kilt Rock Mealt Falls (C84M.2KT) – Aussichtspunkt am Wasserfall

Die Insel ist fantastisch, eine wunderschöne Landschaft mit der  Hauptstadt Portree. Besonders schön bei schönem Wetter. Verlassen kann man die Insel über die Skye Bridge.

Nach Ullapool

Man fährt auf der A896 und muss sich am Abzweig zum Applecross (C99W+8XJ Tornapress) entscheiden, ob man den Trip über den Pass mit genialen Aussichten macht oder nicht. Auch für Serpentinenliebhaber ist diese Tour zu empfehlen. Hin und zurück sind das 20 km.  Auch auf dieser Tour gibt es hervorragende Fotospots wie z.b. Loch Torridon Viewpoint  (D8MT.R0X) mit einem herrlichen Blick auf den Loch Torridon.

Im weiteren auf der A832 kommt man am Lone Pine Tree vorbei (F81H.853)  und weiter an den Victoria Falls (150m laufen) (D8QF.78S). Sehenswert sind auch die Ardessie Falls (F7BZ.8MX).

Mehr sollte man auf dieser Tour nicht einplanen, denn ohne den Pass sind das ca.240 km, das sind gut 4 Stunden Fahrt.

Auf in den Norden Schottlands

Von Ullapool bis Durness fährt man 150 km. Man kommt an der Bone Caves Höhle vorbei (G738.PGS). Ein beliebter Fotohotspot ist das Ardvreck Castle (G714.KNQ). Weitere Hotspots sind der Assynt Viewpoint  (F6XW.70B ) und The West Coast is Stunning' Viewpoint (F6TT.9J4).

Von Durness aus ist die Smoo Cave (G6Q3.24N) gut zu erreichen. Eine fantastische Höhle an der Küste.

Die nächste Unterkunft hatten wir in Thurso gebucht. Auf dem Weg dorthin kann man an der Puffin Cove (J6V3.MG2) mit Glück die putzigen Puffin-Vögel beobachten.

Wer Lust und Laune (und Zeit) hat, sollte den nördlichsten Punkt von Großbritannien aufsuchen. Der Dunnet Head markiert mit seinem Leuchtturm und der Klippe diesen Punkt (L50T.CY4).

Die Royalisten unter uns sollten das ehemalige Heim der Königin Mutter, das Castle of Mey besuchen (L5DW.9GB). Achtet da mal auf die Öffnungstage und -zeiten (Mo und Die ist zu).

Ein gern aufgesuchter Hotspot sind John o’Groats (L5SW.GV2) und die Duncansby Stacks (L5WW.XT9), durch die Witterung und den Gezeiten geformte Kegel im Meer.

Nach Inverness

Die nördliche Ostküste lässt sich wunderbar fahren. Wir freuten uns dabei schon auf das phantastische Dunrobin Castle (J7MM.HD1) und dessen wunderschöne Gärten. Auch wenn der Parkplatz voll ist, im Castle und den Gärten verlaufen sich dann die Besucherströme. Für Vogelinteressenten sind die beiden täglichen Flugvorführungen sehr kurzweilig. Der Falkner ist aus dem TV vielen bekannt.

Inverness haben wir als die Hauptstadt der Highlands kennengelernt. Sie war auch unser Ausgangspunkt für verschiedene Touren in die nähere Umgebung.

An erster Stelle sei hier das Cawdor Castle (J8NV.5VC) genannt. Die Burg ist verbunden mit den Geschichten um Macbeth, die aber nie wirklich diesem Gemäuer zugordnet werden konnten. Sehenswert sind auch die drei Gärten der Burg.

Wie wär’s mit einer Bootsfahrt auf dem berühmtesten See Schottlands, dem Loch Ness. Ab dem Harbour Clansman (H9J8.2KV) ist dies möglich. Vom Wasser aus sieht man die Ruinen des bekannten Urquart Castle.

Den Abend sollte man in der quirligen Altstadt von Inverness unbedingt in einem Pub abschliessen. Wir hatten viel Spass im Musikpub Mac Callums. Mit ein bischen Glück hat man da Livemusik und wird auch als Touri von den Einheimischen gut angenommen.

Pitlochry

Unsere Reise war um ein Event herum aufgebaut, dass wir unbedingt einmal erleben wollten. Es geht um die Atholl Highlanders Parade, die immer am letzten Samstag im Mai stattfindet. Bei diesen Atholl Highlanders handelt es sich um die letzte verbliebene Privatarmee, die den Clan Murray beschützt. Sie sind mit einer Kanone, die auch bei der Parade benutzt wird, und Lee-Metford-Gewehren ausgerüstet. Die Parade ist mit einer Pipe-Band und den Highlandern absolut sehenswert.

Im Anschluss lohnt sich ein Blick ins Blair Castle (JBWT.TDJ), dass mit vielen Ausstellungsstücken glänzt.

Pitlochry ist eine kleine sehenswerte Kleinstadt in die wir uns total verliebt haben. Aus diesem Grund waren wir auch bei allen vier Schottland-Besuchen dort. Und dies natürlich auch wegen des besten Whiskys ever aus der kleinen (ev. der kleinsten) Destillerie Edradour.

Zurück nach Edinburgh

Wer von Castles noch nicht genug hat hier noch ein Vorschlag. Das Castles Menzies (JCR6.MJT) ist eindrucksvoll und sehr fotogen.

Wenn man wie wir Landstraßen-affin ist kommt man unweigerlich bei dieser Fahr durch das Örtchen Aberfeldy. Wir machten dort eine kleine Pause im Watermill Bookshop & Cafe.

Als letzten Blick vor Edinburgh lohnt sich ein Foto von der Forth Bridge am Viewpoint (20.VQTC).

Wir hoffen, dass wir euch ein paar gute Tipps mit auf den Weg geben konnten und in diesem Sinne „Slàinte mhath“ (auf die Gesundheit, gäl.)